Valencia Marathon – der schnellste Marathon 2024 Eine Stadt steht wieder auf
Ein Monat nach dem verheerenden Unwetter in Valencia ging gestern der Valencia Marathon über die Bühne. Mit 36 747 Teilnehmer ein ähnlich großer Marathon wie der Wien Marathon ist der Valencia Marathon als einer der „schnellsten“ Marathons Europas bekannt. Gestern fielen hier auch der Schweizer, der deutsche, der italienische und der australische Marathonrekord bei den Männern. Auch die Siegerzeit der Männer von 2:02:05 ist die schnellste Marathonzeit des Jahres 2024 – und das trotz nicht unbedingt optimaler Bedingungen (Sonnenschein, ca. 20°C – optimal wäre bewölkt bei ca. 7°C). Aber nicht nur bei der Elite waren die schnellsten Läufer vertreten. Auch als Hobbyläufer merkt man die Dichte des Feldes. Ist man in Wien mit einer Zielzeit von 03:45h im Mittelfeld (Startblock 3 von 6), so ist man in Valencia ganz hinten gereiht (Starblock 9 von 11).
Der Start des Rennens stand heuer ganz im Zeichen der Überschwemmungen vom 19. Oktober. Lange war nicht deutlich, ob der Marathon überhaupt stattfinden würde. Doch als wirtschaftliche Einnahmequelle profitiert Valencia stark von einer Durchführung der Veranstaltung. Zum Gedenken an die Opfer wurde vor dem Start eines jeden Startblocks die Hymne von Valencia gespielt gefolgt von einer Schweigeminute. Im Zentrum der Stadt war von den Überschwemmungen allerdings wenig zu merken, waren doch die Außenbereiche hauptsächlich betroffen. Einzig der öffentliche Verkehr funktioniert kaum bis wenig im Zentrum. Wartezeiten von 1h auf die Straßenbahn waren hier keine Seltenheit. So kam es auch, dass das Erreichen der Startlinie für viele Teilnehmer zur Herausforderung wurde: Viele mussten die Distanz zu Fuß zurücklegen, da auch Taxis Mangelware waren – ein Albtraum wenn man danach noch 42.195km zurück legen möchte. Von einer hochgetakteten U1, die in Wien alle Läufer ohne Probleme zum Start bringt, konnte man hier nur träumen.
Das Rennen selbst war dagegen außergewöhnlich gut organisiert: Äußerst lange Verpflegungsstationen flankiert von unzähligen Freiwilligen, die Getränke, Essen und Gels reichen. Wasser gab es in Flaschen und nicht wie sonst üblich in Bechern, was das Greifen und auch Trinken bei hohen Geschwindigkeiten deutlich erleichtert. Wasser und iostonische Getränke wurden mehrfach hintereinander gereicht, so dass man immer genug zu trinken mitnehmen konnte und nie keine Verpflegungsstation im Trubel „verpassen“ konnte. Es gab selbst Supportstellen, wo Freiwillige mit Kältesprays die angeschlagenen Läufer verpflegte. Man fühlte sich wirklich rundum versorgt als Läufer.
Zu den Ergebnissen: Heuer waren auch wieder Österreichs schnellste Läufer mit von der Partie: Peter Herzog konnte nach langer Verletzungspause mit 2:12:17 wieder an seine alten Leistungen anschließen. Für Andreas Vojta scheint die Marathondistanz weiterhin verhext (2:18:25), wogegen Martin Mistelbauer mit 2:23:17 eine neue persönliche Bestzeit hinlegte. Von den österreichischen Elitefrauen war niemand am Start.
Wir gratulieren allen Finishern und besonders den 122 österreichischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu den beeindruckenden persönlichen Leistungen und bedanken uns bei den vielen Unterstützern!
Fotos: Valentina Einspieler, Viktoria Abraham
- Startnummernabholung am Freitag – da war noch nicht so viel los
- Ausstellung auf der Marathonmesse
- Die Route wird bereits gut diskutiert – von Läufern und Zuschauern, denn beides muss gut geplant werden
- Im Park des konvertierten Flussbetts des Turia gibt es eine eigene Strecke nur für Läufer
- Letzter Shakeout-Lauf vor dem Marathon
- Warten auf den Start
- Langsam begibt sich der ganze Startblock Richtung Startlinie – die hinteren Startblöcke müssen dafür eine ganz schöne Strecke zurücklegen
- An der Startlinie – gleich geht es los
- Es geht los!
- In Valencia startet man zwar nicht über die Reichsbrücke, die Atmosphäre kann sich aber trotzdem sehe lassen.
- Ö-News on Tour
- Auf dem Weg zu einer persönlichen Bestzeit
- 122 österreichische Läufer sind am Start
- Die Stimmung bei den Läufern ist gut
- Viele Zuschauer unterstützten die Läufer
- Das Ziel ist in Sichtweite
- Geschafft!