Der Boom des Berglaufs Zwei Ö-News Läufer beim Eigerultratrail 2019
Seit einigen Jahren erlebt der Berglauf einen Boom. Immer mehr Läufer stellen sich der Herausforderung eines Berglaufs. Dabei sind Läufe gemeint, wo unterschiedliche Laufdistanzen in den Bergen abgelegt werden. Teilweise sind diese (deutlich) länger als Marathons und legen unglaubliche Höhenmeter zurück.
Dieses Wochenende fand in Grindelwald in der Schweiz der Eigerultratrail statt. Mit Sicht auf die Eigernordwand, Mönch und Jungfrau – und auch auf die Lauberhornabfahrt von Wengen – werden hier vier unterschiedliche Distanzen angeboten. Die kürzeste geht über 16km mit 960 Höhenmetern, die längste über 101km mit unglaublichen 6.700 Höhenmeter, das ist fast zweimal den Großglockner rauf und wieder unter… Insgesamt nahmen mehr als 3.000 Sportler teil.
Ö-News schickte zwei Läufer auf die Strecken 35km (2.500hm) und 51km (3.100hm). Das Training begann bereits im März, wobei beide ein „normales“ Marathontraining ablegten und die letzten langen Läufe am Wochenende auf den Schneeberg und die Rax verlegt wurden. Anfangs waren Seelackenberg, Korkenzieher und Kreitweg erste Ziele, um Höhenmeter zu sammeln und abseits von Asphalt und ebenen Strecken zu üben. Denn das Laufen über Stock und Stein ist für Muskeln und Gelenke doch deutlich anspruchsvoller als das Laufen auf Straße und vor allem das Bergab-Laufen wird häufig unterschätzt und musste daher gut trainiert werden. Nach 4-monatigem Training war es dann soweit und es ging endlich in die Schweiz Richtung Wengen und Eiger.
Bereits um 4:00 früh startete der Lauf über 101km, doch für unsere Läufer war erst um 4:45 bzw 5:00 Tagwache. Nach einem ausgiebigen Frühstück und Dehnen und Aufwärmen ging es dann um 7:00 los für die 51km und um 8:00 für die 35km.
Gestartet wurde für beide Distanzen in jeweils zwei Startblöcken. Und das ist auch notwendig. Denn auf den schmalen Bergwegen ist Überholen teilweise unmöglich und so kommt es anfangs regelrecht zu Staus. Das gibt sich allerdings nach den ersten Verpflegungspunkten wieder, wo sich das Feld dann langsam aufteilt.
Das Wetter war am Samstag wirklich traumhaft. Klarer Himmel, tolle Sicht auf die Berge und Gletscher und nur am Schluss im Tal etwas zu warm für diese sportliche Betätigung. Doch unserer Läufer waren nach dem Training im Juni in Österreich sowieso einiges gewohnt und die meiste Zeit befanden sie sich ohnehin auf über 1.200m.
Das Rennen an sich war wie die Schweizer sagen würden „tip-top“ organisiert. An den Verpflegungsposten gab es zusätzlich zu den üblichen Dingen wie Wasser, isotonischen Getränken und Müsliriegeln noch geschnittenes Obst, Suppe, Käse und vermutlich noch andere Dinge, die unseren Läufern in der Hektik entgangen sind. Auch auf der Strecke waren eine Vielzahl an Streckenposten anwesend, die bei Problemen und Verletzungen halfen und mit Funkgeräten und Erste-Hilfe-Materialien ausgestattet waren. Zusätzlich feuerten sie die Läuferinnen und Läufer tatkräftig an. Ebenso taten dies die Wanderer und Zuschauer auf der Strecke. Die Wanderer machten sofort Platz, wenn sie Läufer kommen sahen, und klatschten und feuerten die Läufer an. Eine wirklich tolle Unterstützung.
Nach 6:15 bzw. 8:30 erreichten unsere Läufer erschöpft aber glücklich das Ziel. Damit konnten wir sogar einen 41. Platz bei den Damen feiern (und einen 17. in der entsprechenden Alterskategorie).