Funken als Weltkulturerbe Winteraustreiben als Kulturgut in Vorarlberg
Am Sonntag nach Aschermittwoch wird in jeder vorarlberger Gemeinde ein eigener Funken abgebrannt, der den Ausklang der alten Fasnacht bedeutet. Der Funken besteht aus einer bis zu 30 Meter hohen Funkentanne (ähnlich unseren Maibäumen) und darum aufgeschlichtetem Holz. Der entstandene turmartige Bau wird mit Einbruch der Dunkelheit entzündet.
Die Arbeiten werden in eigenen Funkenzünften organisiert. Je nach Region beginnen die Zünfte bereits am Faschingswochenende mit den ersten Arbeiten.
Der Funken erinnert in Vorarlberg ein wenig an ein Volksfest. Man trifft sich bereits Nachmittags und sitzt bei Speis und Trank beisammen. Dabei darf keinesfalls die traditionelle Mehlspeise das “Funkenküachle” fehlen.
Um den Nachmittag zu beleben wird ein Kinderfunken, ein von Kindern und Jugendlichen gebauter, kleinerer Holzturm entzunden. An höchster Stelle muss, wie bei den Großen eine Hexe stehen, die mit Schwarzpulver gefüllt, explodieren und verbrennen muss bevor sie den Boden berührt. Sollte der Funken umfallen bevor die Hexe explodiert, muss sie gelöscht und in der folgenden Woche feierlich beerdigt werden. Dies ist in der Funkenzunft (Verein der den Funken veranstaltet) verpönt.
In Nofels, wo wir dieses Jahr diesem Brauchtum beiwohnten, ist diese Peinlichkeit bei beiden Funken erspart geblieben. Als Abschluss des erfolgreichen Abends sahen die hunderten Zuschauer ein spektakuläres Feuerwerk.
Historisches und Herkunft
Der Ursprung dieses Brauches kann heute nicht mehr exakt rekonstuiert werden, es wird aber vermutet, dass es sich um ein aus dem Heidnischen importierten Festes handelt. Die ersten Funken-Feuer wurden im elften Jahrundert urkundlich erwähnt.
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Bilder: Magdalena Resch, Michaela Ruepp, Mathias Haselwander