Prügelweihe – ein Brauch aus dem Traisental Am Karsamstag beim Osterfeuer gibt es einen neuen Brauch
Pfarrmoderator Leopold Klenkhart bat uns, unter anderen einen Osterbrauch bekannt zu machen, der im Traisental seit vielen Jahren bekannt ist. Im Anschluss die Erklärung von Herrn Leopold:
Rund um Ostern gibt es zahlreiche Bräuche und Segnungen. Die bekanntesten sind wohl das Ratschen und die Speisenweihe. In der Osternacht wird das Brauchtum durch die „Prügelweihe“ ergänzt. Der „Weihprügel“ ist ein ca. 5-6cm starker Ast (zumeist Hartholz). Damit er im Osterfeuer besser anbrennt, wird er vorne über Kreuz eingeschnitten. In den entstandenen Spalt werden dünne Äste in Kreuzform eingesteckt. Oftmals wird er mit dem Hausnamen und der Jahreszahl beschriftet. Am Beginn der Osternachtfeier wird er vor der Kirche im gesegneten Osterfeuer etwas angebrannt und dann wieder ausgedämpft. Nach dem Gottesdienst oder am nächsten Tag wurde er früher in die Aschenlade beim Herd gesteckt und soll Menschen, Haus, Hof und Felder schützen. Heute wird er meist in einen Acker, ein Beet, den Weingarten oder den Wald gesteckt. Dort bringt er das Vertrauen auf Gottes Schutz vor Dürre und Unwetter sowie die Bitte um gute Ernte zum Ausdruck. Sie sind herzlich eingeladen, zur Feier der Osternacht, am Karsamstag, 16.04.2022, 20:00 Uhr, einen solchen Weihprügel zum Osterfeuer vor der Pfarrkirche in Reidling mitzubringen.
Bild: Franz Higer