Kräuterweihe in der Pfarre Reidling
In der Messe hat heute Pfarrer Clemens Maier die Kräuterweihe vorgenommen. Traditionell werden in der katholischen Kirche zu Maria Himmelfahrt (15. August) Kräuter geweiht. Dabei werden verschiedene Kräuter in unterschiedlichen Größen und Mengen zusammengebunden und meisten in einem Korb am Altar oder dem dafür vorgesehenen Platz aufgestellt. Dort kann sie der Priester dann weihen. Diesen Kräutern werden dann besondere Heilkräfte nachgesagt.
Den Brauch der Kräutersegnung kennt die Kirche seit dem 9. Jahrhundert. Typische Kräuter neben Alant sind echtes Johanneskraut, Wermut, Beifuß, Rainfarn, Schafgarbe, Königskerze, Kamille, Thymian, Baldrian, Eisenkrautund die verschiedenen Getreidesorten. In manchen Regionen wurden in die Kräuterbuschen so viele Alantblüten eingebunden, wie Menschen, Kühe und Pferde auf dem Hof lebten. Der Tee aus diesen geweihten Kräutern sollte besonders heilsam sein. Krankem Vieh wurden geweihte Kräuter ins Futter gemischt oder man warf zum Schutz vor Blitzschlag beim Gewitter Kräuter aus dem Buschen ins offene Feuer.
Je nach Region können die Kräuterbuschenaus insgesamt
- 7 – Zahl der Wochen- bzw. Schöpfungstag,
- 9 – dreimal drei für die hl. Dreifaltigkeit,
- 12 – Zahl der Apostel),
- 14 – Zahl der Nothelfer,
- 24 (zweimal zwölf: zwölf Stämme Israels aus dem alten und zwölf Apostel Christi aus dem neuen Testament)
- 72 (echsmal zwölf, Zahl der Apostel Jesu) oder gar
- 99 verschiedenen Kräutern bestehen.
Bilder: Barbara Resch