Austria Wien: Fans wütend, Alt-Veilchen fassungslos! Herbert Prohaska nennt Schmid-Entlassung "absurd"
Während im Westen von Wien die Fans für Chaos in ihrem Verein sorgten, erledigt das bei der Wr. Austria gerade die Klubführung. Es hätte alles für die Wiener Austria gut werden können im Frühjahr. Man steht zwar auf Tabellenplatz sieben, aber für die ausstehenden Frühjahrsrunden hat man Salzburg, Sturm und LASK schon hinter sich. Es sind nur mehr jene Mannschaft zu bespielen, welche die Wr. Austria durchaus schlagen kann.
Doch nun haben die Austria-Verantwortlichen mit Manfred Schmid jenen Trainer entlassen, der die Violetten wiederbelebt hat. Mitgliederrekord, Abo-Rekord, Zuschauer über 10.000 pro Heimspiel, all das zählt nicht mehr. Die Kündigung hat in der sportlichen Öffentlichkeit und bei den Fans für Unverständnis gesorgt. Die Fans sind außer sich und beschließen bereits Boykottmaßnahmen, wie die Rückgabe bzw. Stilllegung ihrer Mitgliedschaft. Außerdem wird bereits ein Besucherboykott beim ersten Heimspiel im Frühjahr diskutiert. Selbst Austria-Jahrhundertfußballer Herbert Prohaska zeigte öffentlich Unverständnis und Entsetzen über das Vorgehen der Austriaführung.
Schmid war jener, der im Vorjahr die Violetten übernommen hat, als diese vor der sportlichen Bedeutungslosigkeit stand. Er schaffte sensationell Rang drei und damit die Qualifikation für die UEFA Conference League. Zugegeben, der sportliche Erfolg dort war etwas bescheiden. Aber die zahlreichen Verletzten (El Sheiwi, Huskovic, Kreiker, Wustinger usw.) und die Einkäufe, die nicht spielen konnten (Baltaxa und Raguz), sowie die Fehleinkäufe Koumetio oder Holland hatte Schmid nicht zu verantworten. Hier fand Schmid ebenfalls Lösungen und zauberte mit Meisl, Polster oder Drame Spieler hervor, die zuvor niemand auf der Rechnung hatte. Die Weiterentwicklung von Mühl, Fischer und Fitz zu Führungsspielern, die ihre Markwerte verdoppeln konnten, zeigt, dass Schmid die Mannschaft sportlich voranbringen konnte.
Im Gegensatz dazu zeigten sich die Gremien der Veilchen in einem jämmerlichen Zustand. Ein Präsident, der – vornehm ausgedrückt – anscheinend nicht in der Lage ist, seiner Aufgabe nachzukommen. Präsidium, Aufsichtsrat, Verwaltungsrat und ein Kuratorium – das sind einfach zu viele und zu aufgeblähte Strukturen, die ein rasches und richtiges Handeln unmöglich machen. Die Personen, die sich in diesen verschiedenen Gremien befinden, pflegen ihre Eitelkeiten, streiten untereinander, anstatt zielgerichtet für die Wiener Austria zu arbeiten. Sponsoren werden vergrämt bzw. verärgert. So kann ein Bundesligaverein nicht geführt werden.
Jürgen Werner und Sebastian Prödl haben als Investorenvertreter nun das Sagen. Werner war es, der mit 15 Millionen Euro von verschiedenen Geldgebern die Veilchen vor der Insolvenz rettete. Nun haben sich die Herren entschieden, einen anderen Weg zu gehen, als es sich Trainer Schmid vorstellen konnte. Man will einen „modernen“ Fußball spielen. Ob sich das mit diesem Kader umsetzen lässt, wird spannend sein. Der neue Trainer ist sofort unter Druck. Er muss sofort sportlich liefern. Die Fans werden kein Verständnis für Rückschläge in den Frühjahrsspielen haben. Auch die Investoren wollen sportlichen Erfolg, um Spieler gewinnbringend weiterzuverkaufen. Denn eines ist klar, die Investoren sind nicht die „Caritas“, sie wollen finanziellen Erfolg in ihrer Kasse spüren. Spannend wird ja auch noch die Mitgliederversammlung Anfang kommenden Jahres, wo ja eine neue Liste für den Verwaltungsrat zur Abstimmung vorgelegt werden muss.
Hoffentlich verabschiedet sich die Wiener Austria nicht in die sportliche Bedeutungslosigkeit – Wr. Sportclub und Vienna lassen grüßen…
- Beim Austriaanhang brodelt es ungeheuerlich.
- Herbert Prohaska nennt Schmid-Entlassung „absurd“.
- Trainer Schmid hauchte der Austria wieder Leben ein – das war nicht genug…