Fanproblematik der Wiener Austria Klubführung greift anscheinend endlich hart durch!
Nach den Tumulten und der Nichtunterstützung von der Osttribühne verließen die Spieler erstmals den grünen Rasen, ohne sich bei den Fans zu verabschieden. Hier einige Hintergründe:
Wer geglaubt hat, bei den Veilchen ist alles in Feierstimmung nachdem die Mannschaft einen Rekord nach dem anderen einfährt, der täuscht sich. Obwohl Manuel Ortlechner und Co. am Sonntag den regierenden Meister auf Distanz halten konnten, gab es in der violetten Fangemeinde Zoff.
Aber der Reihe nach. Im Winter reagierte die Klubführung und schloss unter anderem den Fanklub „Unsterblich" (kurz: UST) aus, soll heißen es wurde ihnen der Status als offizieller Austria Fanklub entzogen. Dieser Fanklub tat sich immer wieder durch Aufhängen von rechtsradikalen Symbolen hervor und beendete seine Aktivitäten auch nicht trotz mehrfacher Gespräche mit der Klubführung. Die Transparente der „Unsterblichen" dürfen nicht mehr aufgehängt werden. Genau so dürfen keine Plakate mehr montiert werden mit den Initialen „A.C.A.B.“ (All cops are bastarts) oder der Aufschrift „gegen Stadionverbote“. Außerdem wurde nach Raufhandel dem Einpeitscher und Vorsänger der Fans nach einer Verurteilung vom ÖFB aus ein österreichweites Stadionverbot erteilt.
Das wollten die Mitglieder der UST nicht hinnehmen und riefen gemeinsam mit den „Fanatics" (auch ein Fanklub Anmerk.) zum Boykott auf. Es sollte keinen Support mehr geben. Transparente wurden abgehängt und ein offener Brief an die Vereinsführung der Wiener Austria geschickt. In diesem Brief wurden dann jede Menge Fangruppen als Unterzeichner angeführt. Laut Austria-Vorstand Markus Kraetschmer hat sich herausgestellt, dass viele Fanclubs durch Lügen zum falschen Karren gezerrt wurden und nun Solidarität mit Faustrecht eingefordert wird. Soll heißen die Verfasser des Briefes haben die Anhängerklubs einfach unter falscher Information und zum Teil unter falschen Versprechen bei der friedlichen Umsetzung des Protestes dazu gebracht, ihre Unterstützung zu geben. Nun wird versucht mit Gewalt den Boykott aufrecht zu halten.
Da jetzt viele diese Austriaanhänger erkennen, worum es den USTlern eigentlich geht, wenden sich mehrere Fanklubs ab und wollen die Mannschaft wieder voll unterstützten. Am Ostersonntag wurden sie nun gezwungen zum Teil mit Androhung von Gewalt ihre Fahnen und Transparente wieder abzumontieren.
Hier ist nun auch die Austriaführung gefragt, die Fans vor den Randalierern zu schützen. Die Klubverantwortlichen haben durch ihr zögerliches Handeln auf dazu beigetragen, dass es soweit kommen konnte. Am Sonntag wurde zum Beispiel unter Einsatz von Rauchbomben (soll eine Videoerkennung verhindern) versucht Spruchbänder zu entfernen und Fans zu attakieren. Die Austria Führung hat laut Anfrage von Ö-News mitgeteilt, man sei mit allen Beteiligten beschäftigt die Vorfälle vom Sonntag aufzuarbeiten. Es seien inzwischen auch weitere Hausverbote ausgesprochen worden, so die Klubführung. Dass Fans ihre Banner nicht aufhängen können, sei unerträglich. Der FK Austria ist dabei an weiteren Lösungen zu arbeiten. Die Klubführung laut eigener Aussage: „Die Austria wird ihre eingeschlagene Linie weiterhin hart verfolgen und nicht dulden, dass man den Klub als Überbringer seiner Ideologien versteht. Wir sind nicht blauäugig und werden konsequent gegen diese Leute vorgehen. Wir wollen sie nicht im Stadion haben, sind aber auch auf Zeugenaussagen sowie die Polizei und den Gesetzgeber angewiesen. Diese Dinge müssen noch viel härter abgestraft werden. Letztendlich ist das kein Kavaliersdelikt und wir werden uns von solchen Personen klar distanzieren.“
Auch die restliche Fangemeinde hat die Nase voll. Die Anhänger der Nordtribühne sind bemüht die Mannschaft noch mehr zu unterstützen, soweit es ihre Möglichkeiten eben zulassen. Schon am letzten Sonntag haben die Besucher der „Nord“ mehrmals Fangesänge angestimmt.
Beim nächsten Heimspiel müssen alle wieder die Mannschaft voll unterstützen können. Die Unruhestifter haben sich längst selbst demaskiert. Man wird sehen, wie sich die Fanszene weiter entwickelt.