Neue Betrugsmasche mit „Medizintrick“ im Umlauf Landeskriminalamt NÖ warnt die Bevölkerung
Das Landeskriminalamt Niederösterreich warnt aktuell vor einer besonders perfiden neuen Betrugsmasche, die seit März 2025 verstärkt auftritt. Kriminelle Täter geben sich am Telefon als Ärzte oder Krankenhausmitarbeiter aus und täuschen den Angerufenen vor, dass ein naher Angehöriger schwer erkrankt sei – häufig wird von einer plötzlichen Darmkrebserkrankung gesprochen. Für eine sofort notwendige Behandlung würden angeblich teure Medikamente benötigt, die hohe Summen im sechsstelligen Eurobereich kosten.
Diese Masche ist eine gefährliche Weiterentwicklung des sogenannten „Schockanruf-Kautionstricks“, bei dem Betrüger bisher vorgegeben hatten, dass ein Angehöriger in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt sei.
Seit Anfang März wurden österreichweit bereits 18 erfolgreiche Betrugsfälle gemeldet. Dabei entstand ein Gesamtschaden von mindestens 1,2 Millionen Euro. Zusätzlich scheiterten die Täter in 48 weiteren Fällen. Besonders tragisch: Am 29. Mai 2025 fiel eine 91-jährige Frau aus Nickelsdorf (Burgenland) den Betrügern zum Opfer. Sie übergab einer unbekannten Täterin Bargeld und Goldschmuck im Wert eines mittleren fünfstelligen Eurobetrags.
Auch in Niederösterreich gab es bereits mindestens vier derartige Fälle. Zuletzt wurde am 22. Mai 2025 eine 83-jährige Frau aus Perchtoldsdorf dazu gebracht, Bargeld und Golddukaten in erheblichem Wert zu übergeben.
Die Polizei warnt dringend vor dieser Betrugsmasche und ruft zu besonderer Vorsicht auf. Wenn jemand am Telefon von einer plötzlichen schweren Erkrankung eines Angehörigen berichtet und hohe Geldforderungen stellt:
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Hinterfragen Sie die Identität des Anrufers.
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Fordern Sie eine Rückrufnummer.
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Kontaktieren Sie sofort den betroffenen Angehörigen direkt.
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Im Zweifelsfall beenden Sie das Gespräch und verständigen Sie umgehend die Polizei über den Notruf 133.
Nur durch Wachsamkeit und rasches Handeln können weitere Betrugsfälle verhindert werden.
Symbolfoto: LPNÖ
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