Heimdebakel des ÖFB Teams gegen die Deutschen Frauen
Bei frühsommerlich warmem Wetter strömten 5.150 Zuschauerinnen und Zuschauer in den Viola Park, wie die Generali-Arena bei internationalen Spielen genannt wird. Die Stimmung vor Spielbeginn war großartig – das Publikum war bereit, das ÖFB-Frauenteam gegen niemand Geringeren als die Vizeeuropameisterinnen aus Deutschland zu unterstützen.
Doch was sich dann auf dem Feld abspielte, war aus österreichischer Sicht eine sportliche Katastrophe. Gerade einmal 13 Sekunden waren gespielt, da zappelte der Ball bereits im Netz: Sydney Lohmann brachte Deutschland mit dem schnellsten Tor des Spiels in Führung – 0:1. Das war der Auftakt zu einem Offensivfeuerwerk der Gäste.
Die deutsche Mannschaft überrollte die ÖFB-Elf in der Anfangsphase regelrecht. Lea Schüller erhöhte in der 9. Minute auf 0:2, wenige Minuten später traf Nicole Anyomi (Cerci) zum 0:3. Die Österreicherinnen wirkten zunehmend überfordert. Zwar gab es vereinzelt Offensivaktionen, doch diese blieben zu ungenau und ungefährlich.
Deutschland spielte sich in einen Rausch: Klara Bühl (31.), erneut Lohmann (39.) und Laura Freigang (43.) sorgten für einen ernüchternden 0:6-Pausenstand.
Zweite Halbzeit bringt keine Tore, aber etwas Stabilität
Nach dem Seitenwechsel wechselten beide Trainerinnen und Trainer durch. Für Österreich war das von Vorteil – Deutschland schaltete spürbar einen Gang zurück, der Spielfluss wurde ruhiger. Zwar kamen die DFB-Frauen noch zu Chancen, ließen diese aber ungenutzt. Das ÖFB-Team stabilisierte sich etwas, blieb aber insgesamt harmlos im Spiel nach vorne.
Positiv hervorzuheben bleibt: In der zweiten Hälfte kassierte man kein weiteres Tor. Dennoch war die Leistung der ÖFB-Auswahl an diesem Abend deutlich unter dem internationalen Niveau.
Fans als Lichtblick
Ein Vorbild war das österreichische Publikum. Trotz der deutlichen Niederlage blieb es dem Heimteam treu, verzichtete auf Pfiffe und belohnte den kämpferischen Einsatz der Spielerinnen mit anhaltendem Applaus – ein starkes Zeichen der Unterstützung.
Hoffnung auf Platz drei bleibt
Trotz der Niederlage ist Platz drei in der UEFA Nations League Gruppe A für das Team von Teamchef Alexander Schriebl sicher. Im Oktober muss ein Sieg im Relegationsduell gegen einen Gruppenzweiten aus Liga B gelingen um A-Liga tauglich zu bleiben. Mögliche Gegner sind Nordirland, Irland, Finnland oder Tschechien. Die Auslosung erfolgt am Freitag um 13 Uhr in Nyon.
Österreich: El Sherif – Wienroither, Georgieva (46./Wenger), Kirchberger, Hanshaw – Plattner, Zadrazil, Höbinger (74./Hillebrand), Feiersinger (46./Schasching) – Hickelsberger-Füller (86./Campbell), Pinther (46./Purtscheller)
Deutschland: Berger – Gwinn (46./Kleinherne), Minge, R. Knaak (46./Doorsoun), Kett – Senß (57./Nüsken), Lohmann – Cerci, Freigang, Bühl (46./Wamser) – Schüller (63./Hoffmann)
Wien, Viola Park, 5.150 Zuschauer; SR Projkovska (MKD)