Sternwanderung gegen geplanten Windpark 270 Personen demonstrieren für den Erhalt des Grenzwaldes
Sitzenberg-Reidling/Herzogenburg/Traismauer, 24. Mai 2025 – Rund 270 Personen nahmen am Samstag an einer Sternwanderung teil, um ihren Protest gegen einen geplanten Windpark im Grenzwald zu bekunden. Die Aktion wurde von Bürgerinnen und Bürgern aus den Gemeinden Sitzenberg-Reidling, Herzogenburg und Traismauer organisiert und zielte darauf ab, ein öffentliches Zeichen für den Erhalt des betroffenen Waldgebiets zu setzen.
Die Wandergruppen starteten bei sonnigem Wetter zeitgleich von mehreren Treffpunkten in den drei Gemeinden und trafen sich schließlich am St. Georgsplatz im Zentrum des umstrittenen Waldstücks. In Sitzenberg-Reidling begleiteten zudem vier Pferdekutschen die Veranstaltung – insbesondere als Unterstützung für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und als Attraktion für Kinder.
Am Zielort wurden die Teilnehmenden mit einem Buffet und Getränken empfangen. Neben dem kulinarischen Angebot stand vor allem der Austausch unter den Anwesenden im Mittelpunkt, darunter sowohl langjährige Gegner des Windkraftprojekts als auch neue Unterstützer.
In mehreren Ansprachen äußerten Gemeindevertreter Kritik am geplanten Projekt. Sie verwiesen auf eine frühere Volksbefragung, bei der sich eine Mehrheit der Bevölkerung gegen den Bau von Windkraftanlagen im Grenzwald ausgesprochen habe. Außerdem erinnerten sie an politische Zusagen aus der Vergangenheit, das Projekt nicht umzusetzen.
Einige Redner hinterfragten die wirtschaftliche Tragfähigkeit der geplanten Windräder ohne öffentliche Förderungen. Auch die regionale Verteilung von Windkraftanlagen wurde thematisiert: Niederösterreich verzeichne mit über 830 Anlagen die höchste Dichte in Österreich, während westliche Bundesländer bislang weitgehend verschont geblieben seien.
Zusätzliche Kritik richtete sich gegen die räumliche Nähe einer parallel beworbenen Bestattungsfläche („Ruhewald“) zum geplanten Windpark, da derselbe Betreiber in beiden Projekten involviert sei. Dies wurde von manchen als Hinweis auf wirtschaftliche Interessen hinter dem Vorhaben gewertet.
Die Veranstalter zeigten sich mit der Beteiligung zufrieden. Laut Alex Aicher, Gemeinderat der Liste Wir7, sei der große Zuspruch ein klares Signal an die politischen Entscheidungsträger und ein Ansporn, den Widerstand fortzusetzen.
Die Veranstaltung endete am Nachmittag mit dem gemeinsamen Rückweg der Wandergruppen. Weitere Aktionen gegen das Projekt wurden in Aussicht gestellt.
Fotos: ZVG