Austria stolpert auf Platz drei – und die Titelträume platzen Sturm Graz wird Meister
Wien-Favoriten – Es hätte ein Fußballmärchen werden können, doch am Ende blieb der Austria nur die Rolle des tragischen Helden. Mit einem 2:2 gegen Blau-Weiß Linz verpassten die Veilchen nicht nur die letzte Chance auf den Meistertitel, sondern auch Platz zwei – und damit das Ticket für die Champions-League-Qualifikation. Stattdessen gibt’s nun Conference League und ein Hauch von Melancholie am Verteilerkreis.
Dabei war die Ausgangslage klar: Ein Sieg gegen BW Linz – und wer weiß, vielleicht hätte Sturm Graz gegen den WAC gepatzt. Doch der Fußballgott hatte an diesem letzten Spieltag offenbar einen Hang zur Dramatik.
Austria beginnt stark, verliert aber den Faden
Die Austria dominierte von Anfang an das Spielgeschehen, zeigte sich aber im gegnerischen Strafraum zunächst so harmlos wie ein Kätzchen auf Valium. Erst ein Foul an Maurice Malone brachte Bewegung ins Spiel: Dominik Fitz trat zum Elfmeter an – und verwandelte eiskalt zum 1:0 (32.). Die Fans am Verteilerkreis jubelten, träumten – und rechneten vielleicht sogar schon mit der Meisterschale.
Nach der Pause drehte die Austria weiter auf, Fitz, Fischer und Malone hatten beste Chancen – doch der Ball wollte einfach nicht ins Tor. Stattdessen kam Blau-Weiß Linz aus dem Nichts zum Ausgleich: Ex-Austrianer Alexander Schmidt stellte in der 78. Minute auf 1:1 – und ließ die violetten Nerven flattern.
Späte Dramatik und bittere Pointe
Als Philipp Wiesinger in der 90. Minute nach einem Eckball zum 2:1 einköpfte, schien doch noch alles gut zu werden. Doch kaum war der Jubel verklungen, traf Oliver Wäling in der 92. zum 2:2-Endstand. Der Stich ins Austria-Herz – präzise, tief, endgültig.
Während Sturm Graz den Meistertitel feierte und Salzburg mit einem eigenen Sieg auf Rang zwei vorrückte, blieb der Austria nur der dritte Platz – und die Conference League. Nicht das, was man sich in Favoriten erhofft hatte, aber immerhin: Ein internationaler Startplatz wurde erreicht.
Dank, Tränen und ein Hauch von Wehmut
Trotz allem blieb der Applaus nicht aus: Die Fans verabschiedeten sich nach Abpfiff mit Applaus von ihrer Mannschaft – und von einigen verdienten Spielern. Lucas Galvão, Marvin Potzmann und vor allem Andreas Gruber wurden offiziell verabschiedet. Gruber, seit drei Jahren bei der Austria, brachte es in 84 Bundesliga-Spielen auf 24 Tore – und kämpfte beim Abschied sichtbar mit den Tränen.
Fazit: Ein Spiel mit allem, was der Fußball zu bieten hat – Chancen, Emotionen, Wendungen. Nur das Happy End blieb diesmal aus.
Fotos Ö-News/ Florian Öllerer