NÖ Bauordnung soll erneuert und vereinfacht werden Reformoffensive für leistbares Bauen: NÖAAB und Wirtschaftsbund präsentieren erstes Projekt der „Mission Niederösterreich“
Knapp eine Woche nach dem Start der „Mission Niederösterreich“ präsentierten der NÖAAB und der Wirtschaftsbund am Dienstag ihr erstes konkretes Projekt: ein umfassendes Reformpaket zur niederösterreichischen Bauordnung. In Abstimmung mit dem ÖVP-Landtagsklub soll die Novelle noch vor dem Sommer umgesetzt werden.
Im Zentrum des Pakets stehen einfachere Bauverfahren, mehr Flexibilität für private Bauherren und eine attraktivere Gestaltung von Sanierungen. Damit, so NÖAAB-Obfrau und Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, liegt das erste greifbare Ergebnis der neuen Initiative vor – weitere Projekte sollen folgen.
Ziel der Reform sei es, Bauen und Sanieren deutlich leistbarer und unkomplizierter zu machen. Teschl-Hofmeister sprach von einem „großen Wurf“ und betonte die angestrebte Schaffung der „modernsten Bauordnung aller neun Bundesländer“. Gemeinsam mit Wirtschaftsbund-Landesgruppenobmann Wolfgang Ecker und dem designierten ÖVP-Klubobmann Kurt Hackl stellte sie das ambitionierte Ziel vor.
Ein zentraler Punkt des Reformpakets ist die Förderung von Sanierungen. So soll etwa die Mindestbreite von 90 Zentimetern für Treppen bei der Teilung bestehender Einfamilienhäuser in zwei Wohneinheiten entfallen – ein Schritt, der laut Entwurf keine sicherheitsrelevante Verschlechterung darstellt.
Darüber hinaus soll die neue Bauordnung helfen, Ortskerne zu beleben und den Flächenverbrauch zu verringern. Vorgesehen ist unter anderem die Möglichkeit, das dritte Obergeschoß vollständig auszubauen – was laut Teschl-Hofmeister bis zu zwölf Prozent mehr Wohnfläche pro Grundstück bringen könne. Auch Wirtschaftskammer NÖ-Präsident Wolfgang Ecker begrüßte die Entlastung für Betriebe durch die geplante Novelle.
Angesichts des anhaltenden Bevölkerungswachstums sei leistbares Bauen eine zentrale Herausforderung, betonte Kurt Hackl. Seit den 1960er-Jahren wachse Niederösterreich kontinuierlich – bis 2050 rechne man mit einem Plus von 140.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.
Hackl kündigte an, das Paket zeitnah in den Landtag einzubringen. Zunächst sollen Gespräche mit dem Regierungspartner FPÖ stattfinden. Danach sollen alle Landtagsparteien, darunter auch die SPÖ, in den parlamentarischen Prozess eingebunden werden. Grundsätzlich, so Hackl, sei die Bauordnung eine Kernkompetenz des Landtages.
Fotos: Ö-News/ St. Öllerer
- Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister
- Wirtschaftsbundobmann Wolfgang Ecker
- designierte VP-Klubobmann Kurt Hackl