Perschling-Dammsanierungen schreiten zügig voran Hochwasserschutzprojekt in Detailplanung
In einer Sitzung des Wasserverbandes „Perschling-Unterlauf“ wurde über den Stand der laufenden Sanierungs- und Schutzmaßnahmen berichtet.
Im Zuge des Hochwassers im September 2024 kam es bekanntlich im Bereich des Wasserverbands zu zwei Dammbrüchen an den Hochwasserschutzanlagen.
Laut Auskunft der Abteilung Wasserbau des Amtes der NÖ Landesregierung wurden diese Schadstellen auf Anordnung der zuständigen Behörden bereits saniert. Die entstandenen Kosten dieser Sofortmaßnahmen von ca. 430.000 Euro werden vom Land Niederösterreich getragen.
Um Schadensausweitungen, insbesondere bei Dammanrissen, zu vermeiden, laufen zudem weitere Sofortmaßnahmen, etwa die Wiederverschließung der Dammöffnung im Bereich Pischelsdorf, die Beseitigung von Verklausungen in der alten Perschling oder Entwässerungsmaßnahmen im linken Vorland im Bereich Moosbierbaum. Der Großteil dieser Maßnahmen wurde ebenfalls bereits abgeschlossen. Die Kosten dafür in Höhe von 960.000 Euro werden zu gleichen Teilen vom Bund, dem Land NÖ und dem Wasserverband finanziert. Insgesamt wurden also bereits 1,4 Mio. Euro in die Sofortmaßnahmen investiert.
Parallel zu diesen Sofortmaßnahmen läuft auch die Detailplanung zum von der BH Tulln im Jahr 2023 wasser- und naturschutzrechtlich bewilligten Hochwasserschutzprojekt (betrifft den Bereich Atzenbrugg bis zur Donaueinmündung) auf Hochtouren. Nächste Schritte sind geotechnische Untersuchungen (etwa nach alten Kriegsrelikten) sowie anstehende Vermessungen. Für die Realisierung wurde ein Gesamtinvestitionsvolumen von 11 Mio. Euro veranschlagt. Die darin enthaltenen Bundes- und Landesmittel stehen zur Verfügung. Im Bereich der alten Perschling wurden notwendige Vorarbeiten bereits realisiert. Das Hochwasserschutzprojekt sieht insbesondere folgende Maßnahmen vor:
- Dammsanierung samt erforderlichen Dammaufhöhungen,
- Ertüchtigung des Abflussquerprofils,
- ökologische Strukturierung zur Herstellung der Fischpassierbarkeit.
Für den darauffolgenden dritten Schritt des Hochwasserschutzes (nach Sofortmaßnahmen und Umsetzung des bewilligten Projekts) laufen Vorplanungen. Dabei geht es um weitergehende Schutzmaßnahmen wie Sekundärdämme oder Retentionsflächen. Dabei werden auch die Erkenntnisse aus dem Hochwasserereignis im September 2024 berücksichtigt.
Fotos: Marktgemeinde Michelhausen (2), BFKDO Tulln (1)
- Arbeiten am Perschlingdamm bei Rust
- Sanierter Perschlingdamm
- Sitzung des Wasserverband Perschling Unterlaufng