Tulln: Volkshilfe fordert „Rote Box“ Forderung nach kostenloser Bereitstellung von Menstruationsartikeln
Tulln – Die Diskussion um die Bereitstellung kostenloser Menstruationsartikel nimmt auch in Tulln Fahrt auf. Nachdem die Stadt Wien mit der Einführung der sogenannten „Roten Box“ ein Zeichen gesetzt hat, gibt es nun Forderungen der Volkshilfe Tulln, dieses Modell auch in Tulln zu etablieren. Ziel ist es, insbesondere junge Frauen sowie finanziell benachteiligte Personen zu entlasten.
Erfolgsmodell aus Wien als Vorbild
In Wien wurde die Rote Box bereits an verschiedenen Standorten, darunter Schulen, Gemeindezentren und öffentliche Einrichtungen, aufgestellt. Frauen bis zum 25. Lebensjahr sowie jene, die sich Menstruationsartikel finanziell nicht leisten können, erhalten hier kostenlos Binden und Tampons. Befürworterinnen und Befürworter sehen darin nicht nur eine soziale Maßnahme, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Gleichberechtigung und Gesundheitsvorsorge.
Soziale und wirtschaftliche Vorteile
Die Volkshilfe Regionalverein Tulln betont in einer Aussendung, dass die Bereitstellung von kostenlosen Menstruationsprodukten eine finanzielle Entlastung für viele Frauen darstellen würde. Monatliche Ausgaben für Hygieneprodukte können insbesondere für Schülerinnen, Auszubildende und einkommensschwache Personen eine erhebliche Belastung bedeuten. Zudem könnte eine bessere Verfügbarkeit dieser Produkte dazu beitragen, Fehlzeiten in Schulen und am Arbeitsplatz zu reduzieren.
Mögliche Umsetzung in Tulln
Für eine Einführung in Tulln wäre eine enge Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde, Schulen und sozialen Einrichtungen erforderlich. Denkbare Standorte für die Roten Boxen wären Bildungseinrichtungen, öffentliche Gebäude und Gesundheitszentren. Neben der Bereitstellung der Artikel wird zudem auf die Bedeutung von Aufklärungskampagnen hingewiesen, um das Bewusstsein für Menstruationshygiene zu stärken und gesellschaftliche Vorurteile abzubauen.
Nächste Schritte
Ob und in welcher Form die Stadt Tulln die Initiative aufgreift, bleibt abzuwarten. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Zivilgesellschaft diskutieren derzeit über die Möglichkeiten einer Umsetzung und die Finanzierung des Projekts. Die Entscheidung darüber könnte in den kommenden Monaten fallen.
Die Debatte zeigt, dass das Thema Menstruationshygiene zunehmend an gesellschaftlicher Bedeutung gewinnt. Befürworter hoffen, dass Tulln sich dem Wiener Modell anschließt und damit einen weiteren Schritt in Richtung Gleichberechtigung und soziale Unterstützung setzt.