Ein neuer Anfang – wie Johann Schmid durch ein besonderes Geschenk seine Zukunft fand Erkenntisse einer Pilgereise von Vater und Sohn
Mathias Schmid hat von den wertvollen Erkenntnissen berichtet, die er und sein Vater Johann während ihrer gemeinsamen Pilgerreise gewonnen haben. Da es dabei auch um die Nachfolge und die zukünftige Ausrichtung des Gasthauses Schmid geht, möchten wir diesen Bericht gerne mit allen teilen.
Nach fünfzig Jahren als Inhaber des traditionsreichen Landgasthofs Schmid stand Johann Schmid an einem bedeutenden Wendepunkt in seinem Leben. Der erfahrene Gastronom hatte über Jahrzehnte alle Höhen und Tiefen der Branche gemeistert, doch ein besonderer Wunsch blieb ihm bisher unerfüllt: die Pilgerreise auf dem Jakobsweg. Ein Vorhaben, das er vor fünf Jahren ins Auge gefasst hatte, geriet jedoch immer wieder in den Hintergrund – zu stark waren die alltäglichen Verpflichtungen des Geschäfts.
An seinem 67. Geburtstag überraschten seine Mitarbeiter Johann schließlich mit einem Geschenk, das sein Leben veränderte: eine 120 Kilometer lange Pilgerreise auf dem Jakobsweg, gemeinsam mit seinem Sohn Mathias. „Es war, als hätten sie meinen alten Traum neu entfacht“, schildert Johann bewegt. „Dieses Geschenk gab mir die Möglichkeit, eine langgehegte Sehnsucht zu verwirklichen und zugleich über meine Zukunft nachzudenken.“
Die Wiederentdeckung eines Traums
Das Geschenk rührte Johann tief. „Ich hatte den Jakobsweg schon fast vergessen“, gesteht er, „so sehr war ich in den täglichen Betrieb vertieft.“ Sein Sohn Mathias, der die gesamte Route bereits im vergangenen Jahr gepilgert war, freute sich, diese bedeutungsvolle Erfahrung nun mit seinem Vater teilen zu können.
Vater und Sohn auf dem Weg der Erkenntnis
Die Pilgerreise wurde für Vater und Sohn zu einer tiefgehenden Erfahrung. Auf ihrem Weg durch die malerischen, aber regenverhangenen Landschaften Spaniens hatten sie viel Zeit, um sich über Vergangenes und Zukünftiges auszutauschen. „Die Einfachheit des Pilgerns half uns, den Kopf freizubekommen und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren“, berichtet Mathias.
Auch Johann empfand die Reise als befreiend. „Fernab vom Alltagsstress konnte ich offen über meine Gedanken und Gefühle sprechen. Die gemeinsame Zeit mit meinem Sohn war ein Geschenk für sich“, erzählt er.
Loslassen und der Blick nach vorn
Die größte Herausforderung für Johann lag nicht in der körperlichen Anstrengung der Reise, sondern im inneren Loslassen. „Nach fünfzig Jahren ist es nicht einfach, die Verantwortung für den Familienbetrieb abzugeben“, gibt er zu. Doch die Gespräche mit Mathias halfen ihm, diesen Schritt zu akzeptieren. Er erkannte die Leidenschaft und Vision seines Sohnes für die Zukunft des Landgasthofs, was ihm ein tiefes Gefühl der Zuversicht gab.
Eine neue Ära für den Landgasthof Schmid
Zurück in der Heimat ist nun klar: Mathias wird den Landgasthof übernehmen und ihn in eine neue Ära führen. Ab Januar 2025 steht ein umfangreicher Umbau bevor, um das Restaurant auf ein neues Niveau zu heben. „Wir möchten einen Ort schaffen, an dem junge Talente ihre Leidenschaft für die Gastronomie ausleben können, ohne dass das Familienleben zu kurz kommt“, erklärt Mathias.
Johann unterstützt diesen Schritt voll und ganz. „Es erfüllt mich mit Freude zu sehen, wie Mathias frischen Wind in unseren Betrieb bringt. Ich werde ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen, aber es ist nun seine Zeit, das Steuer zu übernehmen.“
Die Lehren aus einem wiedergefundenen Traum
Diese Reise hat beide, Vater und Sohn, nachhaltig geprägt. Die Wiederentdeckung von Johanns altem Traum führte nicht nur zu neuen Perspektiven, sondern auch zu einer stärkeren Bindung zwischen den beiden. „Manchmal braucht es einen besonderen Impuls, um sich auf das Wesentliche zu besinnen“, reflektiert Johann.
Gemeinsam haben sie auf dem Jakobsweg Herausforderungen gemeistert, die sie auf kommende Zeiten vorbereiten. „Wir haben gelernt, dass wir gemeinsam jede Hürde nehmen können, wenn wir das Ziel nicht aus den Augen verlieren“, betont Mathias.
Ein neuer Anfang
Johann Schmid tritt nun in einen neuen Lebensabschnitt ein, in dem er die Früchte seiner jahrzehntelangen Arbeit genießen kann. Gleichzeitig ist Mathias bereit, das Erbe seines Vaters fortzuführen und eigene Ideen einzubringen.
„Diese Reise hat uns gezeigt, dass es nie zu spät ist, Träume zu verwirklichen und neue Wege zu gehen“, sind sich beide einig. „Wir blicken mit Zuversicht und Vorfreude auf das, was vor uns liegt.“
Bilder: ZVG