HL-Bahn durch Tullnerfeld monatelang gesperrt! Statements von Bezirksfeuerwehrkommandant Christian Burkhart und ÖBB-Direktorin Judith Vogel
Beim Pressetermin am Bahnhof Tullnerfeld schilderten Bezirksfeuerwehrkommandant Christian Burkhart und ÖBB-Direktorin Judith Engel die aktuellen Herausforderungen und den Fortschritt der Aufräumarbeiten nach der Flutkatastrophe in Niederösterreich. Die HL-Bahn von Wien nach St. Pölten bleibt monatelang geperrt!
Bezirksfeuerwehrkommandant Christian Burkhart bedankte sich zunächst bei den Feuerwehren für ihren unermüdlichen Einsatz im Tullnerfelder Bahnhof und im Atzenbrugger Tunnel. „In der vergangenen Woche wurde der 2,5 km lange Tunnel erfolgreich ausgepumpt, und bis zum Wochenende konnte der Schlamm vom Gleiskörper entfernt werden“, berichtete er. Die Situation am Tullnerfelder Bahnhof sei jedoch komplexer. Trotz intensiver Abpumpversuche konnte das Wasser aufgrund des hohen Pegels auf den umliegenden Feldern nicht vollständig entfernt werden. Zudem verhindere der steigende Grundwasserspiegel, dass das Wasser versickern kann. Burkhart betonte, dass die Arbeiten dort noch einige Zeit in Anspruch nehmen werden, zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die Herausforderung gemeinsam mit der Feuerwehr und allen beteiligten Kräften gemeistert werden kann.
ÖBB-Direktorin Judith Engel betonte die Ausmaße der Zerstörung, die durch das Hochwasser entstanden sind: „Der Bahnhof Tullnerfeld ist derzeit ein Symbol für das Ausmaß der Flutkatastrophe in Niederösterreich, da er weiterhin unter Wasser steht.“ Während der Atzenbrugger Tunnel erfolgreich ausgepumpt wurde und die Oberfläche vom Schlamm befreit ist, zeige sich nun das volle Ausmaß der Zerstörung. „Der Bahnhof hat keinen Strom, wir arbeiten mit Generatoren. Unterführungen und Parkplätze stehen wie eine gefüllte Badewanne unter Wasser. Anlagenräume sind überflutet, Lifte ausgefallen, und Gleise sowie Weichen müssen vom Schlamm befreit werden“, erklärte Vogel. Besonders gravierend sei der Schaden im Atzenbrugger Tunnel, wo die gesamte elektrische Einrichtung, einschließlich Lüftungssystem und Notausstiegen, erneuert werden müsse. Die Schäden belaufen sich auf hunderte Millionen Euro.
Engel berichtete weiter, dass die Aufräumarbeiten und der Wiederaufbau auf der „neuen“ Weststrecke noch Monate dauern werden. Bis zum 10. Oktober soll jedoch die alte Weststrecke wieder zweigleisig befahrbar sein, wodurch 80 % der ursprünglichen Kapazität im Fernverkehr erreicht werden könnten. Der Güterverkehr bleibe jedoch weiterhin stark eingeschränkt.
Beide betonten die großen Herausforderungen, denen sie gegenüberstehen, zeigten sich aber optimistisch, dass die umfangreichen Schäden in gemeinsamer Anstrengung bewältigt werden können. „Wir arbeiten rund um die Uhr, um die Sicherheit und Funktionalität der betroffenen Infrastruktur so schnell wie möglich wiederherzustellen“, betonte Engel abschließend.
Bilder: Ö-News/ St. Öllerer