Ein stolzes Jahrhundert: Maria Spörl feiert ihren 100. Geburtstag "Zuerst wollte ich unbedingt 18 Jahre werden, jetzt bin ich Hundert - wo ist die Zeit hingekommen?"
Am Donnerstag, Maria Himmelfahrt, hatte die Pfarre Reidling nicht nur einen religiösen Anlass zu feiern, sondern auch ein ganz besonderes Jubiläum: Frau Maria Spörl, geborene Pollaschek, wurde 100 Jahre alt. Im Rahmen der „Maria Himmelfahrt“-Messe, bei der Pfarrmoderator Leopold Klenkhart traditionell die Kräuter segnete, wurden Frau Spörl herzliche Glückwünsche zu ihrem runden Geburtstag überbracht.
Nach der Messe würdigten Herr Leopold für die Pfarrgemeinde und Bürgermeister Erwin Häusler für die Gemeinde Sitzenberg-Reidling das beeindruckende Leben von Maria Spörl in ihren Ansprachen. Beide betonten, wie sehr Frau Spörl die Gemeinschaft in den vergangenen Jahrzehnten geprägt hat.
Maria Spörl wurde am 12. August 1924 in Sitzenberg geboren und besuchte dort von 1930 bis 1938 die Volksschule. Anschließend setzte sie ihre Ausbildung an der kaufmännischen Wirtschaftsschule in St. Pölten fort. Ihr beruflicher Werdegang begann 1941 beim Arbeitsamt in Tulln. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte sie nach Sitzenberg zurück, wo sie am Gemeindeamt tätig war. In dieser Zeit leistete sie als Dolmetscherin wichtige Beiträge für die Öffentlichkeit und die Gemeinde. Später führte sie ihr beruflicher Weg ins Strombauamt nach Krems.
1943 heiratete Maria Spörl ihren Ehemann Johann, mit dem sie eine glückliche Ehe führte, bis er 2015 verstarb. Ihre Tochter Martina, die 1966 geboren wurde, war stets ihr ganzer Stolz. Nach ihrer Tätigkeit im Strombauamt fand sie eine Anstellung am Postamt in Reidling, bevor sie 1971 in die Pfarrkanzlei wechselte, wo sie über 26 Jahre lang engagiert arbeitete.
Auch nach ihrer Pensionierung blieb Maria Spörl aktiv und widmete sich ab 1997 der CARITAS und der Ahnenforschung. Ihr umfassendes Wissen trug sie nicht nur in die Gemeindechronik bei, sondern machte sie auch zu einer gefragten Zeitzeugin bei Gedenktagen und Jubiläen. Besonders ihr Wissen aus der Pfarrchronik, die sie als Sekretärin betreute, war von großem Wert.
Neben ihrem beruflichen und gesellschaftlichen Engagement genoss Frau Spörl zeitlebens das Lesen und das Reisen mit ihrer Familie. Obwohl ihr das Lesen in den letzten Jahren schwerer fällt, bleibt sie aktiv und geht als rüstige Hundertjährige noch immer selbständig einkaufen. Die Schönheit ihrer Heimat schätzte sie von klein auf: Als Kind und Jugendliche war sie oft am Teich in Sitzenberg anzutreffen – im Sommer beim Schwimmen und im Winter beim Eislaufen. Bis heute zählt dieses Teichgelände zu ihren Lieblingsorten.
Mit einem Lächeln erinnert sich Frau Spörl: „Mein Gott, ich konnte es nicht erwarten, 18 Jahre zu werden, um die interessanten Filme im Sitzenberger Kino zu sehen. Jetzt bin ich 100 – wo ist die Zeit hingekommen?“
Auch die gesamte Ö-News-Redaktion und insbesondere der Schreiber dieser Zeilen schließen sich den Glückwünschen an: „Möge Gott Ihnen noch eine lange, schöne Zeit mit Ihren Liebsten schenken!“
Maria Spörl, die auf ein erfülltes Leben zurückblickt, bleibt der Gemeinde als engagierte und herzliche Persönlichkeit in Erinnerung. Wir wünschen ihr weiterhin viel Gesundheit, Freude und unvergessliche Momente im Kreise ihrer Familie und Freunde.
Bilder: Ö-News/ St. Öllerer
- Kräutersegnung
- Gratulation von Herrn Leopold
- Bürgermeister Erwin Häusler gratuliert im Namen der Gemeinde
- Zahlreiche Messbesucher gratulierten Frau Spörl.