Österreichs Engagement in der UN-Friedensmission auf Zypern
Seit dem 14. April 1964 nimmt Österreich aktiv an der „United Nations Peacekeeping Force in Cyprus“ (UNFICYP) teil, einem Einsatz des Bundesheeres im Rahmen der Vereinten Nationen. Dieses Engagement begann mit der Bereitstellung eines Feldspitals mit 55 Personen, nachdem der UN-Sicherheitsrat dem damaligen Generalsekretär U Thant das Mandat zur Aufstellung einer über 6.300 Mann starken Friedenstruppe erteilt hatte.
Verteidigungsministerin Tanner betonte die bedeutende Rolle österreichischer Soldaten und Soldatinnen für den Frieden auf Zypern. Die Einsatzstärke wuchs zeitweise auf über 300 Peacekeeper, wodurch Österreich zu einem der größten Truppensteller avancierte. Die extremen klimatischen Bedingungen und die Spannungen zwischen den Konfliktparteien stellten dabei Herausforderungen dar, die höchstes diplomatisches Geschick erforderten.
1972 wurde das österreichische Kontingent auf Bataillonsstärke erweitert, und die Spannungen auf Zypern erreichten 1974 mit dem Sturz des Präsidenten Makarios ihren Höhepunkt. Österreichische Soldaten waren in Kämpfe um den Flughafen Nikosia involviert, bei denen am 14. August 1974 drei österreichische Peacekeeper bei einem türkischen Luftangriff in Goshi starben. Insgesamt verloren 16 österreichische Soldaten während ihres Einsatzes auf der Mittelmeerinsel ihr Leben.
Bis 2001 waren etwa 17.000 österreichische Peacekeeper auf Zypern im Einsatz. Nach dem Abzug des österreichischen UN-Bataillons blieben einige Stabsfunktionen im multinationalen Stab besetzt. Derzeit leisten zwei Offiziere und ein Unteroffizier ihren Dienst für den Frieden auf Zypern im Rahmen dieser UN-Mission.
Bilder: Bundesheer (2); Bundesheer Roth (1)
- Österreichische Delegation nimmt an Festakt teil.
- Erinnerung an drei sterreichische „Peacekeeper“.
- Verteidigungsministerin Klaudia Tanner mit sterreichischen Soldaten bei der UN-Mission UNFICYP bei einem Besuch im Jahr 2022.