Klimaticket – Mitten drin statt nur dabei Lange Schlangen vor den ÖBB- und Westbahn-Schaltern
Unsere Zug-Pendler wissen wahrscheinlich längst Bescheid. Sich jetzt noch das Klimaticket zum ermäßigten Preis zu besorgen kostet einiges an Zeit, wenn man das Ticket gleich verwenden möchte. Doch es zahlt sich aus. Um nicht mal tausend Euro pro Jahr in die Arbeit zu fahren, das schafft man mit dem Auto nicht mal annähernd.
Lokalaugenschein in Wien Westbahnhof und Wien Mitte: Täglich waren die Schlange bei den ÖBB und Westbahn-Schaltern nicht zu übersehen. Alle wollten noch ein ermäßigtes Klimaticket erstehen. Die Wartezeit betrug dabei ca. 1h, obwohl die Mitarbeiter von ÖBB und Westbahn wirklich bemüht waren, die Zeit so kurz wie möglich zu halten. Es wurden Formulare an die Wartenden verteilt, sodass nur noch die Eingabe und Bezahlung von den Bediensteten durchgeführt werden musste, wenn man endlich an der Reihe war. Bei der Westbahn gab es sogar kleine Mineralwasserflaschen, um die Wartezeit zu verkürzen und die Leute bei Laune zu halten.
Warum das alles? Online kann man das Ticket zwar kaufen, allerdings gilt es dann erst 14 Tage später wegen des 14-tägigen Rücktrittsrechts, das bei Online-Käufen zum Tragen kommt. Und das österreichweite Klimaticket gibt es momentan nur bei ÖBB und Westbahn. Dafür gibt es bis morgen Sonntag, 31. Oktober, das Ticket noch zum ermäßigten Preis von 949 EUR statt 1.095 EUR.
Für wen rechnet sich das Klimaticket überhaupt? Die Pendler haben es vermutlich bereits alle erstanden. Aber wie sieht es mit Gelegenheitsfahrern aus? Beim vergünstigten Preis von 949 EUR für einen Erwachsenen muss man pro Woche ca. 18,25 EUR ausgeben, dass sich die Karte rechnet. Das ist der Fall, wenn man wöchentlich mindestens zweimal die Strecke Sitzenberg-Wien-Sitzenberg ablegt und bereits eine Vorteilscard besitzt. Besitzt man auch eine Wiener Linien Jahreskarte, die man sich dann ja spart, reichen schon 11,25 EUR pro Woche, das ist etwas mehr als einmal pro Woche nach Wien und wieder zurück. Für Senioren und Schüler sieht es etwas anders aus. Wer Probleme hat, Kosten-Nutzen zu berechnen, kann sich gern an uns wenden.
Wie geht man jetzt vor, wenn man das Klimaticket kaufen möchte? Zuerst ab zum Schalter, um das Klimaticket zu kaufen. Im besten Fall hat man dabei ein Foto von sich mit. Bei den meisten Schaltern machen die Bediensteten aber auch ein schnelles Foto mit der Digitalkamera, sollte man kein Passfoto mithaben. Für alle die noch eine Wiener Linien Jahreskarte haben, geht es dann ab zum Wiener Linien Schalter, um die Jahreskarte zu kündigen. Das erledigt man am besten auch gleich noch vor Monatsende, denn die Jahreskarten kann man nur zum Monatsende kündigen. Dafür bekommt man ohne die übliche Kündigungsgebühr den aliquoten Anteil erstattet (ca. 30 EUR/Monat). Das dauert nicht einmal 5 Minuten und die Schlangen sind auch relativ kurz bei den Wiener Linien Schaltern. Eine ÖBB Vorteilscard kann man übrigens nicht zurückgeben, wenn man ein Klimaticket ersteht. Die ÖBB begründen das damit, dass die Vorteilscard ja nicht nur im Inland gilt, sondern auch für ausländische Reise bzw. für Upgrades auf die 1.Klasse den Preis vergünstigt.
Achtung! In Tullnerfeld und Sitzenberg kann man das Klimaticket nicht kaufen. Man braucht dafür wirklich eine physischen Schalter, wo ein Bahnbeamter sitzt!
Das Wichtigeste nochmals in Kürze:
- Bis Sonntag, 31.10. noch ermäßigtes Ticket
- Online gilt das Ticket erst 14 Tage nach dem Kauf
- Beliebiges Startdatum im Folgemonat beim Schalter
- ca. 1h Wartezeit momentan bei den Schaltern in Wien
- Kauf in Tullnerfeld und Sitzenberg nicht möglich
- Nur ÖBB und Westbahn-Schalter
- Vorteilscard wird nicht erstattet
- Österreichcard und Wiener Linien werden erstattet