Offenener Brief von Franz Redl an Bürgermeister Weber Schließung der ERSTE-Bank in Reidling
Altbürgermeister Franz Redl hat einen offenen Brief wegen der überraschenden Schließung der ERSTE-Bank an Bürgermeister Christoph Weber geschrieben. Dieses Schreiben wollen wir ihnen nicht vorenthalten.
Das Schreiben von Franz Redl:
Servus Herr Bürgermeister!
Ob nicht schon die aktuelle Coronapandemie für die Menschen dramatisch genug wäre nun der nächste Schock. Nicht weltweit, sondern in unserer Gemeinde: die ERSTE schließt. Unverständlich, problematisch, paradox! Wieweit war die Gemeinde dabei involviert? So wie die Bevölkerung und die Kunden, die den “blauen Brief” von der Bank bekommen haben? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es zu dieser Maßnahme eine einhellige Zustimmung im Gemeinderat geben könnte.
Die Menschen bei uns sind dagegen. Die, die mich angesprochen haben – es waren ganz schön viele – verstehen es nicht. Für sie hoffe ich, dass zumindest der Bankomat und der Überweisungsautomat am Standort bleibt, denn Handy- und E-Banking ist nicht unbedingt toll für die ältere Generation. Ich vermisse zu diesem dramatischen Schritt auch die von allen Gemeinderatsfraktionen im Zuge der Wahlwerbung versprochene und angekündigte Transparenz und Informationsoffensive an die Bevölkerung. Wenn ich mich zurückerinnere, wurden zu weniger dramatischen Themen seinerzeit öffentliche Veranstaltungen abgehalten. Oder wird dabei nach dem Motto “Good Cop, bad Cop” die große Politik kopiert und die schlechte Nachricht der Bank überlassen?
Gründe für die Gemeinde, für den Verbleib zu kämpfen, gäbe es meiner Meinung nach reichlich: Im Herbst eröffnet die BVAEB ihr Gesundheitszentrum, es werden aktuell wieder neue Wohnungen gebaut, die Bevölkerung wächst und potenzielle Neukunden sind am Markt. Zudem denke ich, dass es auch Großkunden aus unserer Gemeinde gibt, die ich in Atzenbrugg ebenso nicht kenne, wie den Bilanzvergleich Atzenbrugg-Reidling. Entschuldige meine lückenhafte Aufzählung, du kennst sicher noch viele andere positive Gründe für den Verbleib der Filiale im Zentrum von Reidling!
Nun läuft auch das Gerücht, dass die RAIKA Sitzenberg nicht dauerhaft bleibt. Sollte das auch kommen und wir nach Atzenbrugg, Traismauer oder Zwentendorf um unser Geld fahren müssen – eine tolle Option auch für künftige BVAEB-Kunden – dann bleibt mir nur noch ein Gute Nacht Sitzenberg-Reidling.
Sei nicht böse über die E-Mail, sieh sie einfach als zum Nachdenken.
Beste Grüße
Franz im Namen vieler