Bundesheer übt Demonstration in Tulln 150 Soldaten, Radpanzer und Hubschrauber proben den Ernstfall
Am Donnerstag kurz vor Mittag fuhren die Bundesheerfahrzeuge am Tullner Hauptplatz auf, ein Hubschrauber kreiste über der Stadt, 150 Soldaten waren im Übungseinsatz. Zuerst konnten unzählige Interessierte die Fahrzeuge und Soldaten am Hauptplatz bestaunen, auch ein Militärdiensthund war zu sehen.
Manch Besucher wunderte sich denn die ungewöhnliche Szenen am Tullner Hauptplatz, Bundesheer in Schutzbekleidung und mit Schutzschilden, Demonstranten glichen eher Szenen wie bei Unruhen in Paris durch die Gelbwesten als dem sonst üblichen Stadtidyll. Doch es ist nur eine Übung der Fähnriche, des Jahrganges „Neusser“, die im 5. Teil ihrer Führungsausbildung das Bekämpfen unkonventioneller Bedrohungen, die sie einmal bei Einsätzen im In- und im Ausland anwenden können sollen. Wert wird dabei auf die Zusammenarbeit mit der Polizei oder befreundeten Streitkräften, sowie ziviler Organisationen gelegt.
Die Annahme diesmal war eine Demonstration, die sich am Hauptplatz sammelt und dann zum Stadion im Westen der Stadt zieht. Die Fähnriche üben dabei das Absichern des Demonstrationszuges. Bei dieser sogenannte CRC- Übung (crowd-riot-control) sollen Menschenmassen kontrolliert werden können. Der lautstarke Demonstrationszug wurde von den angehenden Offizieren geschützt und sicher durch die Stadt geleitet. Über Lautsprecher wurden den Demonstranten immer wieder Anweisungen gegeben. Die Soldaten waren dazu auch in Engen Kontakt zu dem Anführer der Demonstration um sicherzustellen das es zu keinen Ausschreitungen kommt.
Nach dem Marsch in das Stadion, wo auch die Zutrittsicherung jeder Person (wie bei Fußballspielen) geübt wurde, fand dort die Abschlusskundgebung statt.
Während dieser wollte sich ein Attentäter Zutritt verschaffen, dies konnten die Soldaten in Zusammenarbeit mit der Militärhundestaffel verhindern und der Attentäter wurde festgenommen. Neben einer Waffe wurde auch Sprengstoff bei der Person gefunden und gesichert. Für die Soldaten galt es jetzt aufgrund der geänderten Bedrohungslage die Demonstration aufzulösen und den Anführer in Sicherheit zu bringen. Der Anführer wurde durch mehrer Soldaten isoliert, geschützt und umgehend mittels Black Hawk aus dem Gefahrenbereich ausgeflogen. Die restliche Demonstranten wurde durch Soldaten geschützt und aus dem Stadion in einen sichern Bereich verbracht.
Ein beeindruckendes Schauspiel, welches den interessierten Menschen aus Tulln und Umgebung heute Mittag geboten wurde.