Ratscher vor verschlossenen Türen
Überall sind die Ratscherinnen und Ratscher am Ostersonntag von Haus zu Haus gezogen um ihren Ratscherlohn zu erbitten.
Nach den drei Kartagen von Gründonnerstag bis Karsamstag als die Glocken geschwiegen hatten, zogen die Kinder mit ihren Ratschen durch die Orte, um die Leute zum Gebet zu rufen.
Nach altem Brauch klopfen die Kinder dann am Ostersonntag an die Türen der Häuser, um ihren Lohn zu bekommen. Leider kommt es immer öfter vor, dass den Mädchen und Buben nicht geöffnet wird. Und zwar nicht, weil niemand zu Hause war. Immer wieder merken die Kinder, dass einfach nicht geöffnet wird.
Auch Altbürgermeister Franz Redl berichtete das jene Kinder die in seiner Gegend unterwegs waren, von solchen Erlebnissen berichteten. Es kann jeder geben was er will. Ob er Eier, Naschzeug oder einfach etwas Geld gibt ist nicht so wichtig, aber man sollte schon den Kindern danken, dass sie diesen alten österlichen Brauch am Leben erhalten.
Eines muss sich unsere Gesellschaft schon gefallen lassen, viele sprechen von der österreichischen Tradition und von den Werten die erhalten werden müssen. Wenn diese Traditionen zu uns kommen genügt es nicht mit der Lederhose oder mit dem Dirndl zum Andreas Gabalier Konzert zu gehen.
Unsere Werte, wenn sie vor unserer Tür stehen, sollten uns auch etwas wert sein…
- Ratscherkinder aus Neustift standen am Ostersonntag auch vor so mancher verschlossener Tür.