40 Jahre Nein zum Atomkraftwerk in Zwentendorf! Veranstaltung der Energieagentur NÖ im AKW
Im Jahr 1978 stimmte die Mehrheit der Bevölkerung knapp mit Nein zur Inbetriebnahme des Atomkraftwerkes Zwentendorf. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums lud die eNu die Energieagentur NÖ, zu einem Grillfest auf das Gelände des nie in Betrieb gegangenen AKWs.
Einige Bürger aus Sitzenberg-Reidling ließen es sich trotz des schlechten Wetters nicht nehmen und gingen „Kraftwerk schauen“. Bei dieser Veranstaltung wurden dann Zeitzeugen (wie Herr Resch u. a.) von damals gehört. Es wurde gefeiert und es spielte auf einer Bühne Musik. Bei der Verlosung gewann Frau Josefine Keiblinger aus Reidling auch einen Preis. Eine nette Party im AKW, das niemals in Betrieb ging.
Eine Rückblende wie es war
Zu den damaligen aktivsten Gegner gehörte auch ein Sitzenberger. Herr Josef Resch war an vorderster Front aktiv und bundesweit als Gegner von Zwentendorf bekannt. Das Kraftwerk wurde 1969 (ÖVP Regierung Klaus) beschlossen. 1972 (SPÖ Regierung Kreisky) war Baubeginn in der Nachbargemeinde. Erst 1975 begann der Widerstand von Teilen der Bevölkerung. Dieser zog sich durch alle Schichten. Ob Regierung oder Opposition überall waren Gegner und Befürworter. Der damals allmächtige ÖGB war natürlich für den Bau – Vollbeschäftigung und Arbeitsplätze.
Doch die Gegner formierten sich immer mehr und eine breite Bewegung entstand. Herr Resch aus Sitzenberg-Reidling war an vorderster Front. Genauso wie Herr Josef Baumgartner aus Dürnrohr. Mit einfachsten Mitteln wurden Protestaktionen in Wien und in NÖ organisiert. Was für Herrn Resch nicht leicht war, war er doch damals im Landesdienst tätig und die Volkspartei war zunächst für das AKW. Es hatte doch Landeshauptmann Andreas Maurer persönlich den Spatenstich vorgenommen.
Viele Leute waren damals der Meinung, wenn es nun schon stehe, soll es auch in Betrieb gehen. Die Regierung traute sich letztlich nicht, eine Entscheidung zu treffen. Nun wurde vom Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger eine Volksabstimmung zum „Atomsperrgesetz“ ausgerufen. Während der Kampagne wurde vielen klar, was es heißt, Atomkraftanlagen zu betreiben. Das Problem der Endlagerung trat auch immer mehr in die Mitte der Diskussion. Dass ein AKW explodieren kann (Tschernobyl, Fukushima), galt damals als ausgeschlossen.
Doch als Bundeskanzler Kreisky seinen Verbleib in der Politik mit der Inbetriebnahme von Zwentendorf verband, wendete sich das Blatt. Viele ÖVP-Wähler sahen die Möglichkeit den „ Sonnenkönig“ auf seine Insel Mallorca zu schicken.
Doch es kam ganz anders. Die Abstimmung endete NEIN 50,47 % (1.606.777) und JA 49,53 % (1.576.709). Es war gerade um 29.469 Stimmen um. Das Kraftwerk wurde nicht gebaut. Kreisky blieb trotz Ankündigung im Amt. Die SPÖ erreichten bei der Wahl am 6. Mai 1979 (sechs Monate später) mit 51 % das beste Wahlergebnis aller Zeiten. Heute strahlt beim AKW-Zwentendorf nur die Sonne, die mit PV-Anlagen reichlich genützt wird.
- Das AKW Zwentendorf heute.
- Grillfest unter dem AKW
- Trotz Regens beste Stimmung.
- Zeitzeugen auf der Bühne. Herr Josef und Frau Gertrude Resch in der Mitte.
- Die sieger der Verlosung.
- Auch Frau Keiblinger gewann einen Preis.
- Bilder aus der Vergangenheit
- Prominente Künstler gegen das AKW.
- Her Josef Resch mit einem Plakat von damals welches er bis heue aufgehoben hat.