Atommüllendlager in Sitzenberg-Gutenbrunn? Artikel in der Kronenzeitung sorgt für Aufregung
Einen Artikel in der Kronenzeitung hat in Sitzenberg und Umgebung für Aufregung und Verwunderung gesorgt.
Die Redakteure Christoph Matzl und Mark Perry schreiben in der Krone von 25. April über die Suche eines Atommüllendlagers in Österreich. Derzeit wird der Atommüll noch in Seibersdorf gelagert. Es handelt sich bei dem Müll um Abfälle im Krankenhausbereich, der Mess- und Prüftechnik sowie aus der Forschung.
Die Bundesregierung sucht seit Jahren einen geeigneten Standort. Bis 2045, so ist es vertraglich vereinbart, bleibt der Atommüll in Seibersdorf gelagert. Dafür erhält die Gemeinde Seibersdorf Geld vom Bund.
In dem Artikel der Krone ist eine Karte zu sehen, wo auch Sitzenberg/Gutenbrunn ein geeigneter Standort wäre. Diese Karte stammt aus dem Jahr 1991, als die damalige Regierung ebenfalls ein Endlager suchte.
Christoph Weber, Bürgermeister von Sitzenberg-Reidling, sagte gegenüber Ö-News auf Anfrage: „Es handelt sich bei diesem Bericht um einen verspäteten Aprilscherz. Es hat niemand mit uns darüber gesprochen.“ Es handele sich bei dieser Karte um jene Standorte, die schon 1991 für Aufregung gesorgt haben, so der Bürgermeister.
Fakt ist, die Bundesregierung hat zwar eine Arbeitsgruppe „Entsorgung“ gemäß der EU-Richtlinie 2011/70 EURATOM eingerichtet. Aber wie schnell diese Arbeitsgruppe einen Entschluss fällt, wird man sehen. Immerhin gibt es doch vertragliche Vereinbarungen in Seibersdorf bis 2045.
Das Vorhaben der BVA in Sitzenberg-Reidling in unmittelbarer Nähe ein Erholungsheim zu errichten, wird auch spannend sein.
Als gelernter Österreicher kann man sich Vorstellen, dass unsere Politik vielleicht auch gar nicht so schnell irgendeinen Entschluss zu Endlagerung fällen wird.
Weitere Information auf der Regierungswebseite: https://www.bmnt.gv.at/umwelt/strahlen-atom/strahlenschutz/radioaktiver-abfall.html
- Hier im Bereich Einfahrt zum Sattler westlich von Sitzenberg fanden schon 1991 Probebohrungen statt.
- Zeitungsartikel in der Krone sorgt für Aufregung.