Maistriche in alle Richtungen Reges Treiben um den Maibrauch der anderen Art
Wer durch unsere Orte fährt, sieht sie überall: die Maistriche haben wieder Saison. Für die einen lustig für die anderen ärgerliche Straßenbeschmierung.
Eines gleich vorweg: das Beschriften von Verkehrsflächen ist nur dem Straßenerhaltern gemäß der Straßenverkehrs- ordnung vorbehalten. Jede andere Art der Beschriftung ist rechtswidrig.
Aber das Maistrichziehen hat eine lange Tradition. Vor allem die männliche Jugend ist in der Nacht auf den 1. Mai sehr aktiv. Wenn bei jemandem eine Beziehung vermutet wird, die noch nicht wirklich bekannt ist, so macht man dies auf diese Art publik. Aber es kann auch ein Zeichen von Spott sein. Wenn der oder die Angebetete das Werben nicht erhört oder man abgeblitzt ist, sorgen manchmal liebe Freunde für einen gewissen Spott, indem sie einen solchen Maistrich ziehen.
Es wird aber nicht nur im Mai ein Strich gezogen, auch wenn ein Paar heiratet, so wird manchmal nach dem Polterabend ein Strich gezogen.
Am Ende all dieser Maistriche kommt dann das sogenannte Herzerl mit den Initialen der beiden Personen, die Ziel des Spottes sein sollen. Ganz ernst sollte man so etwas nicht nehmen. Wenn der Mai endet, ist auch meist das Herzerl und der Strich verschwunden. Was der Betroffene keinesfalls machen sollte, das Herzerl mit aller Gewalt von der Straße wegwaschen, denn dann gilt er oder sie als "überführt".